Kaminofen in der Stadt
Grundsätzlich können Wohnungsbesitzer in den Städten ihr Zuhause mit Kaminöfen oder offenen Kaminen einrichten. Allerdings gibt es Einschränkungen, weshalb Sie sich vor dem Kauf gründlich über die Verhältnisse in der Wohnung, im gesamten Gebäude und über den Schornstein des Hauses informieren sollten.
Schornstein in der Wohnung
Wenn der Gebäudetrakt, in dem Sie wohnen, bereits einen Schornstein hat, unterliegt dieser den gleichen Regeln und Einschränkungen, wie bei anderen Häusern. Der Schornstein muss in einem guten Zustand sein, darf nicht blockiert sein und nicht für andere Zwecke, wie z.B. eine Ölheizung, genutzt werden.
In älteren Gebäuden sind oftmals schon ein oder mehrere Schornsteinzüge installiert – ohne Garantie auf Funktionstüchtigkeit. Deshalb ist es wichtig sicherzugehen, dass der Schornstein wirklich zum Heizen und nicht für andere Zwecke genutzt wird und er ggf. saniert werden muss.
Multi-Funktion
In manchen Fällen wurde der Schornstein für die Unterbringung von beispielsweise Wasserleitungen, Abwasserrohre oder Stromkabel genutzt. Einige Hausbesitzer haben den Dunstabzug an den Schornstein angeschlossen, während andere den Abzug einer Gasheizung durch den Schornstein ableiten. Wenn der Schornstein für andere Zwecke genutzt wird, ist die Installation eines Kaminofens am selben Schornstein sowohl gefährlich, als auch verboten.
Im Zuge steigender Installation von Zentralheizungen in Wohngebäuden wurde der Schornstein mancherorts überflüssig und somit abgedichtet. Von daher ist es wichtig, dass Sie sich vergewissern, ob der Schornstein blockiert ist, wenn Sie Ihren neuen Kaminofen einbauen und anschließen wollen.
Sie können sich beim Hausbesitzer, dem Hausmeister und dem zuständigen Schornsteinfeger über den Zustand und die eventuell nötige Instandsetzung des Schornsteins erkundigen.
Kein Schornstein in der Wohnung
Kein Schornstein bedeutet kein Kaminofen. Es kann sowohl kostspielig, als auch umständlich werden, einen neuen Schornstein zu installieren.
Wenn Sie sich entscheiden einen Schornstein bauen zu lassen, muss dieser vom Boden durch die Wohnungen bis zum Dach geführt werden oder Sie entscheiden sich für eine Variante entlang des Giebels oder der Fassade. Somit ist es aufwändig einen Schornstein nachträglich einbauen zu lassen, da die örtlichen Vorschriften und Bestimmungen zu berücksichtigen sind. Darüber hinaus müssen Sie mögliche Einwände und Mitbestimmungsrechte der anderen Bewohner beachten.
Die einfachere von beiden Ausführungen wäre daher ein Schornsteinrohr aus Edelstahl am Giebel oder der Fassade – je dichter unterm Dach Sie wohnen, umso einfacher ist die Installation. Der Edelstahlschornstein braucht, anders als der gemauerte Schornstein, kein Fundament und kann somit direkt vom Anschluss Ihrer Wohnung übers Dach geführt werden.
Aufgepasst – Heizkosten
Als Besitzer eines Kaminofens in einer Eigentumswohnung laufen sie Gefahr, dass die Heizkosten steigen, wenn die Heizkörper in Ihrer Wohnung mit Wärmezählern ausgestattet sind. Diese werden genutzt, um die Heizkosten zwischen den Wohnungen im Gebäude aufzuteilen.
Die erzeugte Wärme Ihres Kaminofens wird von den Wärmezählern ebenfalls gemessen und Ihnen wird doppelt abgerechnet: einmal, wenn Sie das Brennholz kaufen und noch einmal, wenn Sie die Heizkosten bezahlen.
Regeln und Forderungen – Fazit
Im Großen und Ganzen gelten in Wohnungen die gleichen Bedingungen für die Installation von Kaminöfen wie in Einfamilien- und Reihenhäusern. Vergewissern Sie sich dennoch immer über die örtlichen und häuslichen Bestimmungen.
Bevor Sie also einen Kaminofen kaufen, sollten Sie sich mit den Verhältnissen in Ihrem Gebäude und der Wohnung vertraut gemacht haben. Ein Kaminofen kann ohne Zweifel eine gute Investition sein, wenn Sie Ihre Vorarbeit gründlich durchgeführt haben.